Mythen und Geschichten
Die ersten Antworten auf die Fragen nach unserer Herkunft waren etwa in der Art: "Die große Urmutter hat uns alle erschaffen" oder "Der liebe Gott war's!". Solche Erklärungen heißen Schöpfungsmythen und sind vor allem spannende Geschichten. Wo die Urmütter und Götter herkommen, wie sie funktionieren und wozu sie dies alles taten, wurde da nicht weiter hinterfragt.
Erste Überlegungen: die Spontanzeugung
Die Philosophen im alten Griechenland gaben sich mit diesen Geschichten nicht mehr zufrieden. Sie suchten nach Antworten ohne göttliche Magie und Hokuspokus. Einige kamen dabei auf die Idee, dass Lebewesen von selbst aus unbelebten Stoffen entstehen könnten. Läuse würden aus Schweiß entstehen, Mäuse und Maden aus fauligem Aas oder Käse.Erst 2000 Jahre später wurde diese "Spontanzeugung" genannte Idee mit wissenschaftlichen Experimenten überprüft - und glatt widerlegt: Ohne Nissen gibt es keine Läuse, ohne Mäusemama keine Mäusebabys und ohne Fliegeneier keine Maden!
Eine große Idee: die Evolution
Seit dem Jahr 1859 gibt es eine tolle Erklärung für die Herkunft von uns Lebewesen. Toll nicht nur, weil sie einfach und leicht zu verstehen ist, sondern vor allem auch, weil die nun seit über 150 Jahren auf Biegen und Brechen geprüft wird und dabei immer wieder erneut bestätigt wurde. Diese Erklärung stammt vom englischen Naturforscher Charles Darwin und heißt Evolution. Zur gleichen Zeit hatte auch ein anderer Engländer, Alfred Russel Wallace, die selben Ideen. Darwin hatte diese Gedanken genauer ausgearbeitet und ist deshalb auch der bekanntere der beiden Forscher.
Wie funktioniert die Evolution?
Im Grunde funktioniert Evolution ganz einfach: Lebewesen bringen viele Nachkommen auf die Welt, die einander ähnlich sind, sich aber doch etwas unterscheiden. Wegen dieser Unterschiede sind manche besser an ihre Umwelt angepasst als andere. Sie leben länger und haben dadurch auch mehr Nachkommen, die wiederum eine gute Chance haben, die Vorzüge ihrer Eltern zu erben. Und so verändern sich die Lebewesen von Generation zu Generation - und im Laufe der Zeit entstehen neue Arten und Gattungen.Wie dies genau abläuft, darüber handelt diese Website. Die verschiedenen Spiele, Versuche und Erklärungen werden dir zeigen, welch einfache Mechanismen der Evolution zu Grunde liegen.
Wir sind alle verwandt!
Evolution bedeutet auch, dass alle Lebewesen auf der Erde miteinander verwandt sind und gemeinsame Vorfahren haben. Du und ich, wir beide sind verwandt und unsere gemeinsamen Urur-Opas und -Omas haben vielleicht erst vor ein paar hundert Jahren gelebt. Etwas länger, etwa 6 Millionen Jahre, ist es her, als sich die gemeinsamen Ahnen von dir, mir und den heutigen Schimpansen irgendwo in Afrika tummelten. Über den Daumen gerechnet waren das unsere Opas und Omas mit 300.000 Ur davor.Wir sind auch mit dem Nachbarshund Wastl verwandt. Unsere und Wastls gemeinsamen Ahnen waren vermutlich kleine nachtaktive Säugetiere, die vor 100 Millionen Jahren mitten unter den Dinosauriern der Kreidezeit lebten. Aber auch der Floh auf und der Wurm im Wastl sowie Wastls Lieblingsbaum sind Verwandte von uns - da liegt der gemeinsame Ursprung allerdings schon über eine halbe Milliarde Jahre zurück.